Über mich

Krankheit, Behinderung, Leid, Tod

Dieses Thema habe ich von mehreren Seiten kennen gelernt.

Von Beruf Ärztin, 4 Kinder, habe ich mit 36 Jahren einen schweren Verkehrsunfall erlebt. Viele Behinderungen mit langer Rekonvaleszenz, Grenzerfahrungen der verschiedenstem Art waren die Folge. Einer meiner ersten Texte bringt diese Erfahrungen zum Ausdruck:

Wie ich fühle mit Behinderten,
seit ich diese Schwäche hab´ erfahren,
seit sich meine Kräfte so verminderten,
dass ich mich so uralt fühlt an Jahren,
seit ich weiß, was Ohnmacht ist,
seit ich weiß, was kleinste Hilfe kann bedeuten,
seit ich Leid erfahren, das man nicht vergisst,
seit ich weiß, wie stark die Lieb zu allen Zeiten.

Herr, gib, dass ich nie in Kleinlichkeiten wühle,
lass mich nie im Alltagseinerlei verloren gehen,
lass mich immer spür´n des Mitmenschen Gefühle,
lass mich immer andrer Not und Elend sehen,.
lass mich nie am „Du“ vorübergehen,
lass mich immer meine Hilfe leisten,
lass mich nie gefühllos-kalt vorüberziehen,
lass mich sehn, wo ich gebraucht am meisten.

Dank sei Dir, Herr, dass Du mich gerissen
aus der Gottverlassenheit,
dass ich hab erfahren müssen,
dass Du hilfst, auch in der Einsamkeit,
Dank sei Dir, dass Du mich nicht verzweifeln ließest,
dass in Not ich nicht alleine war,
dass Du Deine Güte auch im Leid bewiesest,
dass mir half, mich trug die Freundesschar.                                                        
bisher  unveröffentlicht

In einem Vortrag zur Eröffnung des Tages der pflegenden Berufe und der pflegenden Angehörigen in der VHS-Krefeld habe ich u.a.  gesagt:

Nach meinem Unfall hat mich nichts so sehr interessiert wie Sterben/Tod/Beinah- Todes-Erfahrungen.

In unserer technisierten Welt sind Hospize eine wunderbare Einrichtung. Sie ermöglichen ein menschenwürdiges Sterben, wenn keine Angehörigen mehr da sind oder wenn sie nicht  in der Lage sind zu pflegen. So hilfreich Technik oft ist, so besteht auch eine große Gefahr im Automatismus.

Nicht aktive Sterbehilfe ist nötig – furchtbar leiden können Sie auch im Leben, denken Sie an Folteropfer -, sondern Sterbebegleitung

Todkranke durchleben mehrere Sterbe-Phasen, wie es die Ärztin Kübler-Ross beschreibt:

Stadium des Nicht-Wahrhaben-Wollens
Stadium der Auflehnung gegen die Krankheit
Stadium der Depression
Stadium der Ergebung

 Dieses Wissen hilft im Umgang mit Sterbenden. Zeit und Einfühlungsvermögen sind notwendig. Das geht uns alle an. Sterben müssen wir alle. Der Tod ist tod-sicher.

Der Mensch ist mehr als ein Produkt chemischer Substanzen, mehr als ein technisch mehr oder weniger gut funktionierender Apparat.

Mit meinen Gedichte möchte ich die Augen für das Wesentliche schärfen und den     Blick über unseren eigenen Horizont hinaus lenken. Es gibt eine Hoffnung, die trägt über alle Abgründe des Lebens hinweg. Sie macht stark im Leben. Der Tod hat nicht das letzte Wort.